von Florian Eder und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Robert Habeck, der gestern als Kandidat der Grünen „für die Menschen in Deutschland“ bestätigt wurde, nahm die Vorlage dankend an: Er warnte vor einer Neuauflage der sogenannten großen Koalition, von der Unionspolitiker wie führende Sozialdemokraten öffentlich und implizit träumen. Das Bündnis aus Union und SPD sei „der Grund für die Liebesaffäre mit dem Status quo, sie ist der Grund für den Stillstand“, sagte Habeck.
Neuanfang nach Ampel: In seiner Rede forderte er Veränderung und bot Wandel und Aufbruch an. Das ist gewagt für einen der Architekten der Ampel – daher seine Freude darüber, dass die anderen sich gemütlich in die alten Verhältnisse zurückschwingen möchten. Wer, fragte Habeck, habe die russische Aggression nicht vorhergesehen? Wer hat die Abhängigkeit von russischer Energie befördert, nicht beendet, wer die Infrastruktur vernachlässigt?
Führung komplett: Habeck bekam auf dem Parteitag 96 Prozent der Delegierten-Stimmen. „Wir nehmen die Wahl an!“, sagte Habeck, Außenministerin Annalena Baerbock als weiteres Mitglied des „Spitzenduos“ war mitgemeint. Zur Neuaufstellung, die die Grünen noch vor dem Bruch der Koalition eingeleitet und vorentschieden hatten, gehört ein neues Führungsteam: Franziska Brantner wurde mit 78 Prozent der Stimmen zur Parteivorsitzenden gewählt, Felix Banaszak mit 93 Prozent.