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Meldung

Beobachtungen aus den USA

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Ein knappes Rennen hatten die Umfrageinstitute vorhergesehen. Das war es am Ende aber nicht. Donald Trump hat die Wahl gewonnen, so eindeutig, dass der Sieg den Westen als Konzept infrage stellt. Wer wissen will, was Trump vorhat, kann sich hier einlesen. Unter anderem will er den Staat radikal umbauen, er hat angekündigt, Millionen von Menschen abschieben zu lassen, und das Militär gegen „den Feind im Innern“ einzusetzen. Die Amerikanerinnen und Amerikaner haben dafür gestimmt. Eine Auswahl an Erkenntnissen, die überraschen.

Weiße Frauen stimmten mehrheitlich für Trump: Die Washington Post berichtet: 52 Prozent der weißen Frauen gaben Trump ihre Stimme, lediglich 47 Prozent stimmten für Harris. Auch bei Frauen mit lateinamerikanischem Hintergrund schnitt Trump überraschend gut ab: 37 Prozent der Latino-Frauen wählten ihn. Dabei hatte das Harris-Lager vor allem auf diese Frauen gesetzt, die strikten Abtreibungsregeln in republikanisch regierten Bundesstaaten hatten viele Frauen aufgeschreckt, bei den Midterms im November 2022 hatte das Thema eine entscheidende Rolle gespielt.

Offenbar hat das Thema Mobilisierungspotenzial eingebüßt. In sieben Staaten, darunter den Swing States Arizona und Nevada sowie den republikanischen Staaten Montana und Missouri wurde das Recht auf Abtreibung durch Referenden, die zeitgleich zur Präsidentschaftswahl stattfanden, gestärkt. In Nebraska, South Dakota und Florida gewannen Abtreibungsgegner.

In urbanen Zentren gewann Trump stärker als erwartet. Die meisten Wählerinnen und Wähler wollte Harris eigentlich in den Städten gewinnen. Doch eine Analyse der Washington Post zeigt, dass Trump dort um rund acht Prozentpunkte besser abgeschnitten hat als 2020. Selbst in liberalen Städten wie New York City gewann Trump stärker als erwartet.

Latino-Männer stimmten mehrheitlich für Trump: Laut den Nachwahlbefragungen wählten 54 Prozent der Latino-Männer Trump, trotz seiner rassistischen Äußerungen. Laut New York Times wählten in Wahlkreisen, in denen mehr als 25 Prozent der Menschen einen lateinamerikanischen Hintergrund haben, deutlich mehr Wählerinnen und Wähler Trump als erwartet.

Beobachtungen aus den USA (Meldung) | SZ Dossier