von Valerie Höhne, Felix Lee, Gabriel Rinaldi und Florian Eder
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Es erinnerte etwas an die Musikkapelle auf der Titanic. Die Jazzband spielte Klassiker, während direkt hinter den Musikern auf dem großen Bildschirm der CNN-Stream lief und die Prognosen eintrudelten. Die baden-württembergische Landesvertretung war zur Election Night des Aspen Institute mit vielen Fähnchen und allerlei USA-Gadgets geschmückt. Einer, der öfter mit den Vereinigten Staaten zu tun hat, ist Michael Link (FDP). Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung betonte, es gehe um so viel mehr als das Weiße Haus.
Wahlergebnis respektieren: „Es ist absolut wichtig, dass wir dieses Verhältnis zu unserem mit Abstand wichtigsten Verbündeten, den wir, Europäer und Deutsche (…) haben, aufrechterhalten“, sagte Link während einer Keynote gestern Abend. Vor allem gehe es darum, das Wahlergebnis als Deutsche zu respektieren. „Es gibt keinen schlechten Wahlausgang, solange wir einen respektvollen Gewinner und einen verständnisvollen Verlierer haben“, sagte Link.
Die Welt warte nicht mehr auf Europa. „Wir Europäer, insbesondere auch wir Deutschen, haben eine Menge Hausaufgaben zu machen“, sagte Link. Am Ende des Tages brauche man sich aber gegenseitig. Angesichts der geopolitischen Lage sei die transatlantische Zusammenarbeit wichtiger als je zuvor. „Wir sollten uns das Leben nicht gegenseitig erschweren“, sagte Link etwa zum Handel. Es gebe zwar nicht viel Appetit auf eine Einigung, man benötige aber zumindest sektorale Abkommen.
Mehr Austausch: Ein laut Link unterschätztes Thema sei die Landesebene und die kommunale Ebene, der Austausch zwischen den Menschen also. Man müsse den Austausch von Jugendlichen und Städtepartnerschaften stärken und dabei auf Regionen achten, die sonst nicht im Mittelpunkt solcher Programme stehen. Die Blase in der Landesvertretung fand das: richtig.