von Valerie Höhne, Tim Frehler und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Amtskollege John Healey unterzeichnen heute in London eine neue Verteidigungsvereinbarung. Die „Trinity House Vereinbarung“ ist ein Schritt hin zu einem bilateralen Vertrag, dessen Unterzeichnung für Januar 2025 geplant ist. Aus dem Bendlerblock hieß es, sie sei auch „Ausdruck der britischen Neuausrichtung gegenüber Europa“.
Warum das wichtig ist: Berlin und London wollen enger zusammenrücken, um den europäischen Pfeiler der Nato zu stärken. Vor der Präsidentschaftswahl in einigen Wochen gilt es als ausgemacht, dass sich die USA künftig mehr auf Asien konzentrieren wollen. Europa, so der Tenor, müsse mehr auf eigenen Beinen stehen. Außerdem sind gemeinsame Projekte und Standards schneller, effizienter und kostengünstiger.
Man will vorangehen: „Unsere Kooperationsprojekte sind für andere Partner offen, denn nur gemeinsam können wir unsere Handlungsfähigkeit nachhaltig ausbauen“, sagte Pistorius. Explizit genannt wird in einer Pressemitteilung das Format European3 mit Frankreich. Die Vereinbarung enthalte eine Reihe konkreter Schlüsselprojekte für die engere Zusammenarbeit in den Bereichen Luft, Land, See, Weltraum und Cyber.
Unter anderem: Geplant sind mehr Industriekooperationen, so sollen etwa 400 neue Arbeitsplätze in einem britischen Artilleriewerk geschaffen werden. Zudem wird die Kooperation im Bereich der Nato-Ostflanke durch gemeinsame Übungen und eine engere Zusammenarbeit intensiviert. Beide Länder wollen mit den Partnern neue Langstreckenwaffen entwickeln – und unbemannte Flugsysteme, die mit zukünftigen Kampfflugzeugsystemen interoperabel sein sollen.