von Florian Eder und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Thüringen erwartet Nachricht vom Brombeer-Bündnis, das sich dort anbahnt: Die Sondierungsgespräche sind abgeschlossen, heute und morgen sollen die Gremien von CDU und SPD sowie das W in BSW über die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen entscheiden. In Sachsen nannte man die Sondierung „Kennenlernen“, aber dort ist die Entscheidung de facto gefallen, einen Schritt weiter zu gehen.
Fortunae rota volvitur. Der Aufstieg des BSW vom belächelten Wagenknecht-Fanclub zu Regierungspartner-Material ist eine Mahnung zur Demut: Nun bleibt der stolzen CDU nichts anderes, als eine Minderheitsregierung zu versuchen oder mit dem Teufel ins Bett zu steigen – und das ohne dadurch eine eigene Mehrheit im Thüringer Landtag zustande zu bringen. 44 von 88 Sitzen hätte eine Brombeer-Koalition.
Anschauung für 2025: Michael Kretschmer hat (wie Markus Söder) im sächsischen Wahlkampf versucht, den großen Zentrumsblock auseinanderzuzerren, indem er die Unterschiede seiner CDU zu den Grünen überbetonte. Es hat bislang nicht dazu geführt, in keinem der Länder, dass sich die Wege zur Macht vermehrt hätten.