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Meldung

Wenn die Grünen als nicht links genug gelten

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Die Homepage ist schon online. „Es braucht etwas Neues“, steht da ganz oben in Großbuchstaben. Danach folgt die wortreiche Erklärung des Vorstands der Grünen Jugend – einschließlich Ehemaligen – dazu, warum sie gingen: „Wir wollen dazu beitragen, dass es bald eine starke linke Partei in Deutschland geben kann. Eine Partei, die nicht so ist wie alle anderen.“ Die Grünen waren der Gruppe um Svenja Appuhn, Katharina Stolla und Sarah-Lee Heinrich nicht links genug. Jetzt soll „eine neue, linke Jugendorganisation“ her. Bis zum Bundeskongress im Oktober werden sie die Geschäfte aber weiterführen.

Wo ist die Lücke? Was ist das „Neue“? Schließlich besteht im deutschen Parteiensystem eigentlich kein Bedarf an einer weiteren linken Partei. Wo das BSW sich einsortiert, mal sehen – aber eine gibt es bestimmt; sie nennt sich die Linke. Stark ist sie allerdings im Moment nicht, an dieser Stelle trifft die Diagnose der Noch-Grünen-Jugend zu. Läge es da nicht nahe, die Kräfte zu bündeln?

Einladung ist raus: Ines Schwerdtner will auf dem Parteitag der Linken das Kommando in der Partei übernehmen. Sie begrüße die Entscheidung des Grüne-Jugend-Vorstands, sagte sie SZ Dossier. „Es ist sehr viel Bewegung auf der linken Seite, der Schritt der Grünen Jugend ist der konsequenteste.“ Aber, sagt Schwerdtner: „Man geht nicht von einer Beziehung in die nächste.“

Pendeldiplomatie: Die Linke werde sich jetzt sortieren, die neue Gruppe werde sich sortieren. „Danach wird’s Gespräche geben.“ Gelegenheit dazu haben beide schon bald: Die Grüne Jugend trifft sich vom 18. bis zum 20. Oktober in Leipzig zu ihrem Bundeskongress. Am gleichen Wochenende kommt auch die Linke zu ihrem Parteitag in Halle zusammen. „Ich persönlich würde mich freuen, wenn sie auch da sind“, sagte Schwerdtner. Zwischen beiden Städten kann man pendeln – in gut einer halben Stunde pro Weg.

Wenn die Grünen als nicht links genug gelten (Meldung) | SZ Dossier