von Florian Eder, Tim Frehler, Valerie Höhne und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Katrin Lange, SPD-Finanzministerin und Teil des engeren Zirkels um den Ministerpräsidenten, möglicherweise auch seine Wunschnachfolgerin, sagte auf der Wahlparty, die SPD Brandenburg habe „ein großes Pfund, und das ist Dietmar Woidke“. In der Partei sehen das nicht alle so. Wie der Ministerpräsident zuletzt die Asylpolitik intoniert hat („Irrsinn, den kein Bürger mehr versteht“), hat nicht allen Sozialdemokraten gefallen. Aber: Wahl gewonnen.
Woidke ist nicht der einzige Liebhaber des Risikos: Wer neben ihm bestehen oder ihn einmal ablösen will, braucht auch eine Geschichte. Auf eigenen Wunsch also hatte SPD-Kulturministerin Manja Schüle keine Absicherung über die Landesliste. Sie erzählte SZ Dossier am Wahlabend ihre schönste Geschichte aus dem Wahlkampf: Ein Bürger hatte auf Facebook geschrieben, wütend. Dann habe er sie in Potsdam gesehen und angesprochen. „Und wir haben festgestellt, dass die Unterschiede vielleicht gar nicht so unüberwindbar sind, wie man das auf Facebook vielleicht gelesen hat“, sagte sie. Er kam zu ihren Veranstaltungen, gestern auch zur Wahlparty.
Schüle glaubt, der Mann habe sein Kreuz bei ihr gemacht. Sie gewann ihr Direktmandat übrigens von Marie Schäffer zurück, der großen Hoffnung der Grünen auf Einzug in den Landtag via Grundmandatsklausel. Los ist Woidke die Konkurrentin Schüle also nicht. Er übrigens verlor sein Direktmandat an AfD-Mann Steffen Kubitzki.