von Valerie Höhne, Gabriel Rinaldi und Selina Bettendorf
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Übermorgen fliegt der Kanzler gemeinsam mit vielen weiteren Staats- und Regierungschefs zum Nato-Gipfel nach Washington D.C. Sie wollen sich dabei auch, berichtet mein Kollege Hubert Wetzel, ein Bild vom körperlichen und geistigen Zustand des US-Präsidenten Joe Biden machen. „Die wichtigste Frage in Washington wird sein: Kann Biden zwei zusammenhängende Sätze hervorbringen?“, sagte ein europäischer Diplomat.
Ebenfalls eine wichtige Frage: Was machte Ungarns Staatschef Viktor Orbán wenige Tage vor dem 75-jährigen Nato-Jubiläum beim russischen Diktator Wladimir Putin? Warum teilte er danach ein Werbevideo von dem Besuch, auf dem das Logo der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft prangte, ganz, als sei er im Auftrag der EU unterwegs? (Weil es genau so aussehen sollte.) Das Weiße Haus zeigte sich besorgt über die Reise, die „weder dem Frieden dient, noch die territoriale Unversehrtheit, Souveränität oder Unabhängigkeit der Ukraine befördert“. Überraschend reiste Orbán nun auch nach China, wo er mit Staatschef Xi Jinping Gespräche führen will. Auf X postete er ein Foto seiner Ankunft, das er mit „Friedensmission 3.0 #Beijing“ betitelte. Ein Treffen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihrem ungarischen Amtskollegen Péter Szijjártó, das für heute angedacht war, wurde von ungarischer Seite abgesagt.