von Valerie Höhne, Tim Frehler, Gabriel Rinaldi und Fabian Löhe
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Die CDU ist in Teilen offline. Die IT-Infrastruktur sei „als Vorsichtsmaßnahme“ in Teilen vom Netz genommen und isoliert worden, hieß es in einem internen Schreiben des Bundesgeschäftsführers Christoph Hoppe und des CIOs Heinrich Rentmeister an Parteifunktionäre auf Landes-, Bezirks- und Kreisebene. Es liegt SZ Dossier vor, zuerst berichtete die Bild darüber. Die Partei befindet sich in einer IT-Ausnahmesituation und muss improvisieren. Schuld ist der Cyberangriff vor einigen Wochen.
Auswirkungen könnte das vor allem auf Versammlungen haben: Als Teil der Vorsichtsmaßnahme wurde auch die zentrale Mitgliederdatei der CDU vom Netz genommen, die sich in der Cloud der angegriffenen „Union Betriebs-GmbH“ (UBG) befinden soll. Auf die Daten kann also nicht zugegriffen werden. Ab sofort, heißt es in dem Schreiben, sollen Mitglieder- oder Delegiertenversammlungen nur noch dann stattfinden, „wenn diese aus zwingenden Gründen erforderlich sind“.
Großzügigere Fristen: Vor allem für Aufstellungsversammlungen, etwa für die Bundestagswahl, sollen die Einreichungsfristen „großzügiger als möglicherweise bislang“ genutzt werden. Es könne bei „besonderer Betroffenheit“ auch eine Fristverlängerung für die Abgabe von Rechenschaftsberichten gewährt werden. Laut Bild forderte Hoppe im CDU-Vorstand am Montag die Versammlungen zur Wahl der Bundestagskandidaten hinauszuzögern, bis wieder sicher auf die Mitgliederdaten zugegriffen werden könne.
Immerhin: Die Aufnahme von Neumitgliedern ist trotz der Probleme noch möglich. Wer keine Sicherungskopie seiner Mitgliedsdaten gespeichert hat, muss sie bei der Unions Betriebs-GmbH anfragen. „Angesichts des damit verbundenen hohen manuellen Aufwands müssen Ihre Anfragen ZEITNAH an die UBG herangetragen werden. Derzeit kann dabei jedoch noch KEINE Aussage über die Bearbeitungsdauer getroffen werden“, schrieben Hoppe und Rentmeister.