Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben
Meldung

Diplomatische Rochaden

Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:

Im Auswärtigen Amt werden wichtige Posten neu besetzt. Nach SZ-Informationen macht Ministerin Annalena Baerbock (Grüne) die bisherige Leiterin der Asien-Abteilung, Petra Sigmund, zur neuen Botschafterin in Japan, so schreibt uns der Kollege Paul-Anton Krüger. Am Mittwoch stimmte das Bundeskabinett zu.

China-Expertin: Sigmund war maßgeblich beteiligt an der Ausarbeitung der China-Strategie der Bundesregierung, neben der Nationalen Sicherheitsstrategie eines der zentralen Projekte Baerbocks. Sie vertritt einen kritischeren Kurs gegenüber der Volksrepublik als ihre Vorgänger. Kritischer als das Kanzleramt ist sie tendenziell auch.

Karussell... Der bisherige Botschafter in Tokio, Clemens von Goetze, löst in Mexiko Wolfgang Dold ab, der in Ruhestand geht. Die Leiterin der Europa-Abteilung, Sibylle Sorg, wird Botschafterin in Ankara. Von dort wechselt Jürgen Schulz nach Kairo. Zudem kehrt im Sommer Jens Hanefeld als Botschafter in Äthiopien ins Auswärtige Amt zurück, wie zuerst Politico gemeldet hatte.

...und Drehtür: Nach zehn Jahren hätte seine Beurlaubung nicht weiter verlängert werden können; er ist derzeit Leiter für internationale europäische Politik, vulgo Lobbyist, beim Volkswagen-Konzern. Einen Interessenkonflikt sieht das Auswärtige Amt nicht. Auch Mitglieder des Auswärtigen Ausschusses verweisen darauf, dass Hanefeld zum einen das Recht auf Rückkehr und adäquate Verwendung habe und zum anderen einen hervorragenden Ruf als Diplomat.

Ein freier Job: Noch keine Entscheidung hat Baerbock dem Vernehmen nach über die Nachfolge von Tjorven Bellmann getroffen, die als politische Direktorin eine ihrer engsten Beraterinnen ist. Im Krisenmanagement, vor allem nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, konnte Baerbock sich auf die große sicherheitspolitische Erfahrung Bellmanns stützen. Sie übernimmt im Sommer zusammen mit ihrem Mann, dem bisherigen Osteuropa-Beauftragten Matthias Lüttenberg, die Botschaft im kanadischen Ottawa.