von Florian Eder und Gabriel Rinaldi
Diese Meldung stammt aus dem folgenden Briefing des Dossiers Platz der Republik:
Zehn Prozent der Bausubstanz in der Ukraine seien entweder zerstört oder beschädigt, und allein um den verlorenen Wohnraum wieder zu beschaffen, seien rund 80 Milliarden Dollar nötig, sagte Axel van Trotsenburg, Senior Managing Director der Weltbank, SZ Dossier. „Es ist ganz klar, dass je länger der Krieg andauert, desto höher die Kosten sein werden“, sagt van Trotsenburg.
Zivile Schäden: Es geht nicht nur um militärische Unterstützung, sondern auch darum, das Land am Laufen zu halten und wieder aufzubauen. Am Donnerstag veröffentlichten Weltbank, EU, UN und Kyiv die dritte Schadens- und Bedarfsbewertung der Kriegsauswirkungen. Alle Bereiche der Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft sind betroffen, der direkte Schaden in der Ukraine erreichte fast 152 Milliarden Dollar.
Große Verluste: Wohnen, Verkehr, Industrie, Energie und Landwirtschaft sind die am stärksten betroffenen Sektoren. Hinzu kommt die Unterbrechung der Wirtschaftsströme und der Produktion sowie die mit dem Krieg verbundenen Zusatzkosten, die der Bericht auf Verluste in Höhe von über 499 Milliarden US-Dollar bezifferte. Der Wiederaufbau wird auf über 486 Milliarden Dollar geschätzt, bei einem Zeitraum von zehn Jahren.
Noch hält die Solidarität: Ohne Geberländer kommt allerdings auch die Weltbank nicht weit, und die USA könnte sich unter Donald Trump wieder verstärkter den USA widmen – und weniger der Ukraine. „Ich bin selbst in den Meetings und man darf eines nicht sagen, dass es einen Mangel an Engagement oder Solidarität gibt. Wie in jedem Land müssen die Finanzen gesucht werden. Das ist nirgendwo einfach, aber bis jetzt sind die Geberländer immer durchgekommen“, sagt van Trotsenburg dazu.