Sie haben es noch einmal geschafft. Um 11 Uhr tagt heute das Bundeskabinett, beschlossen werden soll der Haushaltsentwurf, der vorgestern bekannt geworden ist. Sparen will die Bundesregierung laut Entwurf beim Bürgergeld, Leistungskürzungen aber sind laut Regierungskreisen nicht geplant. Laut Entwurf soll durch „eine Erhöhung der Treffsicherheit“ der Anstieg der Sozialausgaben gebremst werden. Das Bundesfinanzministerium rechnet damit, durch Verschärfungen zum Beispiel bei Pendelzeiten und der verstärkten Bekämpfung von Schwarzarbeit Geld einzusparen.
Eine weitere offene Frage: Die Zukunft des Klima- und Transformationsfonds (KTF). Laut Kabinettsentwurf soll der Fonds „das zentrale Instrument für Klimaschutz, Energiewende und Transformation“ bleiben. Die Aufgabenschwerpunkte sind unter anderem die Förderung der energetischen Gebäudesanierung, der Dekarbonisierung der Industrie und der Ausbau der Elektromobilität. Bislang ist die EEG-Umlage in diesem Fonds abgebildet, sie soll aufgrund der Volatilität in den Kernhaushalt verschoben werden. Die Einnahmen aus dem Emissionshandel fließen in den Fonds. Was ab 2027 mit dem Fonds passiert, ist noch völlig offen.
Zukunft der Klimafinanzierung: Mehrere Möglichkeiten würden laut Entwurf derzeit geprüft, unter anderem die Auflösung des KTF, aber auch die Überführung eines Teils der Programmtitel in den Kernhaushalt. Die Frage sei auch, ob Ausgabenposten oder Einnahmeposten aus dem KTF herausgelöst werden und in den Kernhaushalt überführt werden sollen, sagte Felix Heilmann, Referent im Klimateam der Denkfabrik Dezernat Zukunft. Das sei eine Frage politischer Prioritätensetzung. „Wenn aber zum Beispiel Einnahmen aus dem Emissionshandel aus dem KTF in den Kernhaushalt überführt werden sollen, stellt sich die Frage, ob diese Mittel dann noch zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden“, sagte Heilmann SZ Dossier.
Noch sind viele Details zum KTF nicht bekannt. Für das Haushaltsjahr 2025 rechnet Heilmann aber mit Kürzungen von fünf bis sechs Milliarden Euro im KTF. „Trotzdem dürfte der KTF im kommenden Jahr einigermaßen stabil bleiben“, sagte Heilmann. „Für 2025 war die Verhandlungsstrategie aus politischer Sicht clever, aber sie erhöht den Druck auf die nächste Bundesregierung eine Sicherstellung der Finanzierung der Klimapolitik vorzunehmen“, sagte er. Das Problem ist also – wie so viele in diesem Haushalt – vor allem in die Zukunft verschoben worden.