Die Lage. Drei in diesem Jahr, sieben seit 2017, dem Jahr von Macrons Amtsantritt: Frankreichs Verschleiß an Premierministern nimmt immer mehr Tempo auf. Nun ist auch Sébastien Lecornu zurückgetreten – nach nur einem Monat im Amt, und einen Tag vor seiner für Dienstag geplanten Regierungserklärung.
Lecornu ist als Chef einer Minderheitsregierung an demselben Problem gescheitert wie sein Vorgänger Bayrou: im tief gespaltenen Parlament einen Sparhaushalt auf den Weg und damit das Land mit dem höchsten Schuldenberg Europas wieder in die Spur zu bringen.
Das müssen Sie heute wissen: Auch Japan tauscht demnächst den Premier, und Sanae Takaichi ist als neue Vorsitzende der regierenden LDP auf bestem Weg, die erste Frau in diesem Amt zu werden. Takaichi ist ein Fan von Abenomics, dem wirtschaftspolitischen Konzept des erfolgreichen Regierungschefs Shinzo Abe. Er hatte ab 2013 die Staatsausgaben erhöht, um in Modernisierung und Infrastruktur zu investieren – flankiert von marktfreundlichen Reformen.
Das Programm klingt ähnlich wie das, was Friedrich Merz derzeit Deutschland verordnet. Japan ist allerdings in einer schwierigeren Situation: Die Staatsverschuldung liegt jetzt schon bei 250 Prozent des BIP, Deutschlands dagegen nur bei 63 Prozent. Der Yen verlor am Montag bereits gegenüber dem US-Dollar an Wert – in der Erwartung, dass Takaichi die sprichwörtlichen Gelddruckmaschinen anwerfen wird.
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