Deutschland fehlt eine Automobil-Strategie

Die Lage: Der Wechsel der französischen Regierung beunruhigt wie befürchtet die Anleihemärkte. Der Zinssatz, den der französische Staat Käufern zehnjähriger Anleihen zahlen muss, ist auf das Niveau Italiens gestiegen. Die schnelle Ernennung des bisherigen Verteidigungsministers Sébastien Lecornu zum neuen Premier durch Präsident Macron bringt da Pluspunkte und könnte die Märkte wieder etwas beruhigen.

Entschlusskraft tut Not. In Brüssel wurde Emmanuel Macron nach französischen Berichten bereits als „lahme Ente“ bezeichnet. Und nun formiert sich auch noch eine dezentrale Bürgerbewegung, die unter dem Motto „Bloquons tout“ („Lasst uns alles blockieren!“) gegen Macron mobil macht. Sie weckt Erinnerungen an die „Gelbwesten“-Proteste von 2018.

Das müssen Sie heute wissen: Die politische Mitte ist in Europa aber trotzdem noch nicht abgeschrieben. Norwegens Premier Jonas Gahr Støre bleibt nach einer furiosen Aufholjagd im Amt. Seine Sozialdemokraten wehrten die Rechtspopulisten ab.

Zwar muss Støre jetzt komplizierte Koalitionsverhandlungen mit mehreren Partnern führen. Doch für Deutschland gilt: Zumindest dieser wichtige Partner bleibt verlässlich. Norwegen spielt eine Schlüsselrolle in Europas Energieversorgung. Auch bei der Verteidigung arbeiten Oslo und Berlin eng zusammen.

Willkommen in der Geoökonomie!