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Guten Morgen. Fax-Anekdoten sind langsam ein bisschen abgedroschen, ich weiß. Diese aber, wie sie eine Datenwissenschaftlerin auf Linkedin zum Besten gab, gefiel mir besonders: So habe ein Nutzer in der Kommentarspalte des rheinlandpfälzischen Landtags auf Tiktok gefragt, warum er in der Kommentarspalte des rheinlandpfälzischen Bildungsministeriums keine Antwort bekomme, den Rat erhalten, er solle „es mal per Fax“ versuchen.
So weit, so seltsam: Wieso etwa ausgerechnet das Bildungsministerium seine Tiktok-Kommentarspalte verwaisen lässt, der Landtag aber nicht, fragt man sich. Schließlich beides in Mainz, wo man singt und lacht, und dementsprechend Naturtalente für Tiktok an jeder Straßenecke finden sollte. Und wieso ist bei ausbleibender Kommentarspaltenantwort sofort das Fax die nächstbeste Option?
Nun sind Kommentarspalten – ähnlich wie Gletscherspalten – zwar Wunderwerke der Schöpfung, können aber auch brandgefährlich werden; vielleicht daher eine gewisse Zurückhaltung im Bildungsministerium. Doch die ist schädlich. Denn wie man am Vorgehen des Protagonisten der Anekdote, vermutlich ein Teenager, gut ablesen kann, finden junge Menschen das Kommunizieren in solchen Spalten angenehm und selbstverständlich.
So sollten also Politik und Verwaltung in ihr Kommentarspaltenpersonal investieren. Wer weiß, es könnte sich mit der Zeit auch das mitunter etwas muffige Image des Beamtentums ändern, sollten solche Posten mit Besoldungsstufen und solcherlei Krimskrams einhergehen. Das entbehrte dann nicht einer gewissen Ironie, an der man sich aber in jeder Kommentarspalte, die was auf sich hält, bestimmt erfreuen würde.
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