Guten Morgen. Je nachdem, wie lange Sie für unser Dossier brauchen, stehen Ihnen am Ende der Lektüre gar nicht mehr so viele Minuten zum Lesen anderer Dinge zur Verfügung, wenn Sie nicht über den neuen nationalen Durchschnitt von 27 Minuten am Tag hinausschießen wollen, der gestern in etwas ernüchtertem Tonfall bekannt gegeben wurde.
Hintergrund der Erhebung ist, dass heute die Buchmesse in Frankfurt beginnt, und wer sein Buch verkaufen will, muss hoffen, dass die Leute Zeit zum Lesen haben, was freilich ein immer härterer Kampf wird, da die Tech-Unternehmen mit ihren Social-Media-Apps auch um unsere Zeit buhlen. Zeit ist Geld, so ist das wohl immer noch.
Im Vereinigten Königreich will man jetzt wenigstens Kinder davor bewahren, das kostbare Gut allzu großzügig mit dem Verharren auf Apps zu verbrauchen – über den entsprechenden Gesetzesentwurf lesen Sie unten mehr. Freiheitsliebenden mag etwas mulmig werden bei staatlich verordnetem Zeitmanagement, aber verzweifelte Umstände erfordern verzweifelte Maßnahmen.
So auch neuerdings in Prag, wo man Touristinnen und Touristen jetzt per Verbot weg vom organisierten Kneipenhopping hin zu kultivierteren Freizeitbeschäftigungen führen will. Genau andersherum sucht man im Brüsseler Special Committee on Agriculture derzeit nach Wegen, die Leute wieder ans Weinglas zu bekommen, da der Konsum rückläufig ist. Zeit mag Geld sein, Wein aber eben auch.
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