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Neuer Bundestag: Rund jeder zehnte MdB hat einen Migrationshintergrund

Der Anteil an Bundestagsabgeordneten mit Migrationshintergrund stagniert: Mindestens 73 der 630 Abgeordneten kommen laut einer Recherche des Mediendienstes Integration aus Einwandererfamilien, das sind rund 11,6 Prozent. Im alten Bundestag waren es noch 11,3 Prozent gewesen. Gemeint sind Menschen, die bei der Geburt nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hatten und jene mit mindestens einem Elternteil, auf den das zutrifft. In der Bevölkerung liegt der Anteil bei rund 30 Prozent, unter den Wahlberechtigten bei 14,4 Prozent.

Deutliche Unterschiede: Die Grünen haben mit 20 Prozent den höchsten Migrationsanteil bei den Abgeordneten. Es folgen die Linke mit 18,8 Prozent und die SPD mit 17,5 Prozent. In der Unionsfraktion sind es 6,3 Prozent, bei der AfD 5,9 Prozent. Die meisten MdBs mit Migrationshintergrund haben einen Bezug zu Ländern der Europäischen Union (25 von 73), darunter sieben von ihnen zu Polen. 18 Abgeordnete haben einen Bezug zur Türkei. Acht Abgeordnete, unter anderem aus Spätaussiedlerfamilien, haben einen Bezug zu Staaten der früheren Sowjetunion.

Liste oder Wahlkreis: Der Frauenanteil bei den Abgeordneten mit Migrationshintergrund liegt bei 47,2 Prozent und damit deutlich höher als im Bundestag insgesamt (32,4 Prozent). Die Abgeordneten mit Migrationshintergrund sind zudem durchschnittlich jünger (rund 42,1 Jahre) als die Abgeordneten insgesamt (47,1 Jahre). Wie der Mediendienst darüber hinaus mitteilte, sind von den 73 Abgeordneten mit Migrationshintergrund 53 über die Listenplätze ihrer Parteien ins Parlament eingezogen. 20 Abgeordnete gewannen ein Mandat als Direktkandidaten. Die allermeisten sind aus dem Westen.