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Österreich schließt den Kreis

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen will heute FPÖ-Chef Herbert Kickl empfangen, um mit ihm über die künftige Regierungsbildung zu sprechen. Das ist das eine mögliche Ergebnis der Nationalratswahl im September, das Teile der ÖVP und alle Kräfte links von ihr verhindern wollten und verhindern hätten können.

Hinschauen lohnt sich: Österreich ist zeitgeistig und polit-kulturell gern so weit voraus, dass man den Versuchsaufbau in Berlin noch einmal ändern kann.

Kanzler Kickl? Die Koalitionsverhandlungen von ÖVP, SPÖ und liberalen Neos aber scheiterten am Wochenende an der Unfähigkeit, Parteiideologie mit den neuen, krisenhaften Bedingungen von Wirtschaft, Politik und Weltlage in Einklang zu bringen. Er habe den Eindruck, dass die Stimmen in der ÖVP, die eine Zusammenarbeit mit Kickl ausschließen, deutlich leiser geworden seien, sagte Van der Bellen. „Das wiederum bedeutet, dass sich möglicherweise ein neuer Weg auftut.“ Die ÖVP bestätigte dies.

Vieles wird von der ÖVP abhängen: Wird sie jetzt Juniorpartner oder verweigert sie sich und geht damit das Risiko ein, bei einer Neuwahl eine Quittung zu bekommen – von Befürwortern einer Koalition der Mitte und von Fans einer Rechtsregierung gleichermaßen? Der neue Übergangsvorsitzende Christian Stocker muss die Frage moderieren, die gleichzeitig auch eine andere beantwortet: wie sehr die ÖVP immer noch an einen Retter namens Sebastian Kurz glaubt.