In den nächsten drei Wochen kämpft die SPD in Sachsen und Thüringen also um den Wiedereinzug in den Landtag. In gut einem Jahr kämpft Olaf Scholz in Berlin um den Wiedereinzug ins Kanzleramt. Angesichts der derzeitigen Umfragewerte sind die Aussichten nicht allzu rosig. Er habe aber eine Idee, wie dieser nächste Wahlkampf aussieht, sagte Parteichef Lars Klingbeil gestern im ARD-Sommerinterview.
Hoffen auf Friedrich Merz: Klingbeil verriet, worauf die Hoffnungen der SPD in den verbleibenden Wochen bis zur Bundestagswahl ruhen – tatsächlich in wenig anderem als der Gegenüberstellung Scholz versus Merz. „Das sind unterschiedliche politische Konzepte“, sagte Klingbeil.
Ja nun, deswegen die Wahl. Der SPD-Chef gab einen Vorgeschmack, wie sich der Sound der SPD im kommenden Wahlkampf anhören könnte. „Mit Friedrich Merz werden die Menschen mehr arbeiten müssen, länger arbeiten müssen, später in Rente gehen, weniger Rente haben“, sagte Klingbeil. Scholz verkörpere das Gegenteil. Das wäre dann: nicht länger arbeiten müssen, mehr auf dem Konto haben, und der Glaube daran, dass so ein Wahlversprechen einzuhalten wäre. „Und diese Polarisierung kommt ja erst“, sagte Klingbeil.
First things first: Zuerst braucht die Bundesregierung aber einen Haushalt für das kommende Jahr. Im Sommerinterview drückte Klingbeil daher aufs Tempo: „Nächste Woche muss der Haushalt in der Regierung fertig werden“, sagte der SPD-Chef.