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Treue und neue Partner

Die Grünen reagierten recht erleichtert auf Friedrich Merz’ Lagebild: Eine schwarz-grüne Koalition sei „auf jeden Fall eine Option“, sagte ihre Vorsitzende Ricarda Lang in eine Kamera der Welt und fügte an, sie habe eh nicht verstanden, wieso die CDU diese Möglichkeit je vom Tisch habe nehmen wollen. Die ersten Mutigen testen schon wieder eine Annäherung in Gesprächen.

Merz’sche Machtoptionen: Der Verdacht liegt allerdings nahe, dass Merz gar nicht mit den eigenen Leuten sprach und auch nicht mit Grünen und SPD, die er als mögliche Partner nannte, sollte es für schwarz-gelbe Bündnisse nicht reichen: sondern mit der FDP. „Die inhaltlichen Schnittmengen mit der Union sind viel größer und ich denke, dass eine schwarz-gelbe Koalition nach der nächsten Bundestagswahl unser Land wirtschaftlich besser wieder auf Kurs bringen könnte“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, vielleicht etwas zu treuherzig. Hatte Merz ihm und der FDP schließlich gerade zugerufen, er habe sie nicht aufgegeben – noch nicht: Ein CDU-Wahlkampf 2025 mit der Option schwarz-grün wäre einer um die Wähler, die der FDP noch bleiben.

Die CSU hingegen hat das Memo nicht bekommen: Dort sind die Grünen noch Hauptverantwortliche für alles, was abgeschafft und zurückgedreht werden soll, wenn man selbst einmal wieder regieren sollte. In Bayern hat sich die Partei auf diese Weise einen Koalitionspartner eingehandelt, der sich ein Ministergehalt dafür auszahlen lässt, zwischen Aschaffenburg und Aschau jede Bauerndemo zu besuchen und sich herzlich über die strategische Weitsicht der CSU zu freuen.